Das "Race around Germany" ist ein dauerhaft stattfindendes Ultracycling-Radrennen entlang der Außengrenzen Deutschlands, eines der längsten Ultra-Radstrecken in Europa und die längste Ultra-Radstrecke innerhalb eines europäischen Lands. Die Strecke ist rund 3.300 Kilometer lang, verläuft zu großen Teilen auf verkehrsarmen Straßen und hat um die 21.000 Höhenmeter. Die Teilnehmer können den Zeitpunkt und den Start - bzw. Zielpunkt auf der vorgeschriebenen Strecke bei der Anmeldung frei wählen. Die Veranstaltung wird in verschiedenen Kategorien angeboten, ein Regelwerk schreibt den grundsätzlichen Ablauf vor und Teilnehmer werden von einer offiziellen Rennleitung mittels GPS-Tracking kontrolliert. Das Zeitlimit beim Race around Germany beträgt 12 Tage.
Das Race around Germany hat im Vergleich zu anderen Radrennen und Ultracycling-Veranstaltungen einige Unterschiede, welche zum einen besondere Herausforderungen bilden und zum anderen den Reiz der Veranstaltung ausmachen. Wer plant sein persönliches Race around Germany zu starten, sollte sich daher vorher im Klaren sein, dass es sich beim Race around Germany um kein gewöhnliches Radrennen handelt - Nicht nur wegen der besonders langen Strecke! Der Veranstalter des Race around Germany ist Dieter Göpfert, welcher neben dem Race around Germany auch weitere Sport-Events in Deutschland organisiert. Mit Dieter Göpfert steht man zur Anmeldung, zu einem anschließenden Briefing und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch häufiger auf der Strecke in Kontakt. Ansonsten ist man beim Race around Germany größtenteils auf sich allein gestellt und sollte daher schon Erfahrung in der Teilnahme an Ultracycling-Rennen mitbringen.
"Beim Race around Germany gibt es keine Gegner, an denen man sich orientieren kann."
Vorhandene Langstreckenerfahrung wird auch bei der Anmeldung zum Race around Germany vorausgesetzt und muss nachgewiesen werden. Weiterhin ist das Regelwerk zur Veranstaltung sehr übersichtlich und einfach umzusetzen. Nach guter Vorbereitung fühlt sich der Wettlauf gegen die Zeit rund um Deutschland dann an, wie jedes andere Ultra-Radrennen, nur ohne Gegner, an denen man sich orientieren kann. Die Strecke führt abwechselnd über verkehrsarme Straßen und durchquert aber auch häufig größere Städte, in denen man als Starter ohne Support-Team die Möglichkeit der Verpflegung findet. Die meisten Höhenmeter liegen in der südlichen Hälfte Deutschlands. Im nördlichen Teil ist der Wind ein entscheidender Faktor dafür, wie schnell es vorwärts geht.
"Ob die Strecke oder das permanente Gefühl gegen sich selbst zu fahren schwieriger ist, muss wahrscheinlich jeder selbst herausfinden"
Das Race around Germany existiert seit 2014 und ist selbst in der Ultracycling-Szene noch wenig bekannt. Schleichend findet die Veranstaltung immer wieder neue Teilnehmer, die ihre Deutschland-Umrundung oft selbst über soziale Medien vermarkten. Die Anzahl der Teilnehmer wächst dennoch stetig an und das Rennen bietet so für alle, denen das 1.100 Kilometer lange Race across Germany von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen zu kurz ist, eine echte Herausforderung. Die Streckenrekorde liegen beim Race around Germany in der Solo-Kategorie bei ungefähr 7 Tagen (offizielle Zeiten sind auf der Webseite der Veranstaltung zu finden: www.racearoundgermany.de).
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Die jeweils aktuellen Streckenabschnitte des Race around Germany werden den Teilnehmern vor dem Start in mehreren GPX-Tracks zugesendet, die jeweils von Timestation zu Timestation führen. Auf der Strecke gibt es insgesamt neun Timestations, die in unregelmäßigen Abständen zueinander liegen und zwischen 200 und 470 Kilometern Streckenlänge schwanken. Die Timestations existieren nur virtuell und bedeuten im Grunde nichts anderes, als dass hier die Rennleitung per SMS informiert werden muss, dass das jeweilige Teilstück geschafft ist. Die Strecke muss aufgrund der Streckenlänge von Zeit zu Zeit an geänderte Straßenführungen angepasst werden. Grundsätzlich verläuft sie in großen Teilen nahe der Außengrenzen Deutschlands und führt teilweise auch kurz über die Grenze hinweg in die Niederlande, durch Frankreich und auf der deutsch-tcheschischen Grenze entlang. Die Strecke wird im Uhrzeigersinn gefahren.
Auf den 3.300 Kilometern rund um Deutschland durchquert die Strecke 10 der 16 deutschen Bundesländer. Es gibt auf der Strecke wenig große Highlights, aber viele schöne Landschaften, verschiedene Städte, im Süden den Blick auf die Alpen und im Norden den Blick aufs Meer. Support-Teams können sich in Deutschland sehr schnell über die Autobahnen bewegen und die gute Infrastruktur ermöglicht es, im Rennen entspannt auf viele Situationen reagieren zu können, weil sich fast immer Supermärkte, Fahrrad-Geschäfte oder Tankstellen in erreichbarer Nähe befinden. Je nach Jahreszeit und Wetter bietet Deutschland teilweise sehr angenehme Bedingungen, um Tage hintereinander auf dem Fahrrad zu verbringen oder es kann auch gerade Nachts sehr zäh werden. Die Temperaturen sind im Süden und in der Rheinebene meist angenehmer als im Norden Deutschlands.
Im südlichen Teil Deutschlands findet man den besseren Straßenbelag und einen Großteil der Höhenmeter. Viele kleine Anstiege, Abbiegungen und Steigungswechsel sind kräftezehrend und obwohl die Gesamtmenge der Höhenmeter im Verhältnis zur Streckenlänge nicht besonders groß scheint, ist die Strecke oft zäh und unrythmisch zu fahren. Die schwierigsten Streckenteile liegen zwischen Erzgebirge und Frankenwald, zwischen Alpen-Vorland und dem Schwarzwald und zwischen dem Hunsrück und der Eifel. Nördlich der Eifel ist die Strecke dann über große Teile flach und hier sind eher der Wind und teilweise schlechter Straßenbelag eine Herausforderung. Die Strecke quert die Elbe mit der Elbfähre zwischen Wischhafen und Glückstadt, weshalb die Teilnehmer die Fährzeiten rechtzeitig einkalkulieren müssen.
Beim Race around Germany kann von fast jedem Punkt auf der Strecke aus gestartet werden, es empfiehlt sich aber der Einfachheit halber eine der 9 Timestations zu wählen. Der Startpunkt bildet auch gleichzeitig den Zielpunkt. Start-Datum und Uhrzeit können im Voraus bei der Anmeldung vom Teilnehmer selbst bestimmt werden. Pausen und Schlafpausen können beliebig eingelegt werden, allerdings läuft die Zeit weiter, bis das Ziel erreicht ist. In der Solo-Supported-Variante des Race around Germanys bilden ein Athlet, ein Begleit-Fahrzeug und mehrere Betreuer ein Team. Weitere Fahrzeuge können darüber hinaus eingesetzt werden, das Betreuerteam kann unterwegs ausgewechselt werden und es ist erlaubt, mehrere Fahrräder mitzunehmen. Die Veranstaltung wird auch für 2-er oder 4-er Teams angeboten, wobei immer nur ein Teamfahrer Fahrrad fährt.
In der Solo-Nonsupported-Variante des Race around Germanys starten die Athleten ohne Support-Team und müssen sich unterwegs selbst an Tankstellen, Supermärkten oder Bäckereien versorgen. Es gibt keine Turnhallen oder andere Übernachtungs-Möglichkeiten seitens des Veranstalters, die Strecke führt allerdings durch viele größere Städte, weshalb es möglich ist, Hotels oder andere Möglichkeiten für die Übernachtung zu nutzen. Eine Wertung zum Race around Germany gibt es nicht, allerdings erscheint bei erfolgreichem Finishen der Veranstaltung ein Eintrag auf der offiziellen Webseite. Windschatten-Fahren hinter Fahrzeugen, anderen Radfahrern oder das Festhalten an Fahrzeugen führt selbstverständlich zu einer Disqualifikation.
Das Regelwerk der Veranstaltungen zielt darauf ab, die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten, aber dennoch möglichst viele Freiheiten zu erlauben. Die Strecke muss auf dem vorgegebenen GPS-Track zurückgelegt werden und die Teilnehmer werden über GPS-Tracking und teilweise auch durch die Rennleitung stichprobenartig kontrolliert. Die Strecke kann unter anderem durch unvorhersehbare Baustellen führen: Hier muss nach eigenem Ermessen entscheiden werden, ob eine Durchfahrt möglich ist oder eine Umleitung gefahren werden muss. Wer Langstreckenerfahrung hat weiß gegebenenfalls, dass es bei anderen Veranstaltungen ein deutlich schärferes Regelwerk gibt und dass es bei einem Rennen ohne Wertung wenig Sinn macht, sich entgegen der Regeln zu verhalten.
